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Künftige Hofübernehmer und Landwirte können Auswirkungen von Starkregen auf die bewirtschafteten Flächen von nun an erleben

Starkregen kann zu Hangwasserabflüssen führen. Hangwasserabflüsse verursachen große Schäden an Gebäuden und Infrastruktur. Hangwasserabflüsse können flächendeckend in Oberösterreich auftreten.

Nun haben erstmals in Österreich Junglandwirte und Hofübernehmer die Möglichkeit die Auswirkungen von Starkniederschlägen auf landwirtschaftliche Flächen zu erleben. Neben Schäden an Gebäuden und Infrastruktur führen Hangwasserabflüsse auch dazu, dass der wertvolle Humus und Oberboden von den Feldern abgeschwemmt wird. Dadurch wird langfristig den Landwirten die Existenzgrundlage entzogen.

Durch geeignete Bewirtschaftungsformen, gerade in den besonders hangwassergefährdeten Bereichen, kann der Bodenverlust verringert werden.

Den Landesräten, Komm. Ing. Wolfgang Klinger und Max Hiegelsberger, war es ein Anliegen, dass das Thema Hangwasser bereits in die Ausbildung der Landwirtinnen und Landwirte integriert wird. Daher haben sie sich für den Erwerb einer Starkregensimulationsanlage – kurz „Beregnungsanlage“ - eingesetzt und die erforderlichen Finanzmittel bereitgestellt. Das Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) hat jahrzehntelange Erfahrungen mit Beregnungsversuchen und die Anlage konzipiert und aufgebaut.

Schüler des ABZ Altmünster werden künftig Flächen mit einer Größe von 50 m² mit einem Starkregen, der mit der Regensimulationsanlage aufgebracht wird, beaufschlagen. 100 Liter je m² werden in einer Stunde künstlich beregnet. „Diese Menge entspricht einem Niederschlag, wie er in einigen Bereich in Oberösterreich statistisch gesehen alle 100 Jahre vom Himmel herunterprasselt“, sagt Dr. Peter Mayer vom BFW (oder Dr. Bernhard Kohl vom BFW).

Bei dieser Niederschlagsmenge entstehen auf einem frisch bearbeiteten für die Einsaat vorbereiteten Feld in der Versuchsanlage kleine Rinnsale, die sich auf einem geneigten Hang auf der Versuchsfläche mit einer Länge von 10 m zu erdbraunen, kleinen Bächen entwickeln. Das abfließende Wasser wird während des Versuches gesammelt, die abfließende Menge gemessen und der Anteil des abgeschwemmten Bodens ermittelt.

Aber es gibt geeignete Bewirtschaftungsmethoden und Fruchtsorten, die auf Grund der Bodenbedeckung und Durchwurzelung des Bodens diesen an Ort und Stelle halten. Für die Schüler wird es jedenfalls spannend, da die Starkregensimulationsanlage auf Grund ihrer einfachen Konzeption und der Zerlegbarkeit mobil ist und so verschiedenste Bewirtschaftungsflächen hinsichtlich der Empfindlichkeit gegenüber dem Abschwemmen untersucht werden und prägende Eindrücke für das spätere Berufsleben gesammelt werden können.

 

Beitrag Salzi TV: https://www.salzi.tv/video/Neues-aus-dem-ABZ-Salzkammergut/2f5850f0cc722dd90837ce08bbec6e65

 

 

 Text: Franz Spalt | Foto: Renate Schuchter