Interessante Exkursion ins Ausland

Auslandsreise – Strassburg-Antwerpen-Amsterdam

Wer eine Reise tut, der kann viel erzählen. Von 6. bis 10. Juni 2017 fand die Auslandsreise der 2. Jahrgänge beider Fachrichtungen am AgrarBildungsZetrum statt.
Gestartet wurde am 6. Juni um 5.00 Uhr beim ABZ-Salzkammergut, um 9.00 Uhr ereichten die Reisenden  St. Ottilien.
Dort war der erste interessante Besichtigungspunkt geplant. Der landwirtschaftlichen Betrieb der Erzabtei St. Ottilien mit 130 ha Wald, 150 ha Grünland und 130 ha Ackerland in Bewirtschaftung wurde besichtigt.
Die Erzabtei ist ein Benediktinerkloster.
Schwerpunkte des Betriebes sind einerseits der Milchviehbetrieb mit ca. 120 Milchkühen (8000 l Stalldurchschnitt – Melkkarusell für 26 Kühe), weiters 120 Mastschweine (sind momentan unrentabel, aber das Fleisch wird zum Wursten benötigt), 180 Maststiere, ca. 4000 Legehennen und eine Biogasanlage (mit 2 Stück Gasmotoren von MAN und V8 Motoren).
Die Biogasanlage wird zum Beheizen des Areals benötigt – es müssen 66 000 m² Fläche beheizt werden. In der kalten Jahreszeit wird zusätzlich mit der betriebseigenen Hackschnitzelheizung beheizt.
Der Betrieb verfügt auch über einen Hofladen, in dem eigene Produkte wie Fleisch, Wurst, Käse (dieser wird mit einer fahrbaren Käserei hergestellt – dazu werden jeweils 1600 l Milch benötigt, hergestellt wird Bergkäse, Bärlauchkäse und verschiedene Schnittkäse).
Der Betrieb wird von 8 Angestellten bewirtschaftet, auch einige Mönche helfen am Betrieb noch mit.


Anschließend ging die Reise weiter Richtung Strassburg.
In Strassburg erwartet  die Jugend bereits eine Stadtführerin, die einiges über die Stadt erzählte , die ja auch Sitz einiger europäischer Institutionen ist.
Seit 1949 tagt der Europarat in Strassburg,  des Weiteren befindet sich der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in der Stadt und seit 1999 auch das Europäische Parlament.
Erste Besiedelungen wurden von den Römern im 12. Jhd. v. Christi  gegründet und war etwa 500 Jahre in deren Besitz. Im 5. Jhdt. n. Chr. fielen die Germanen ein.  Strassburg war durch die Flüsse (Ill-Rhein-Rhone) eine Handelsstadt. Dadurch war entsprechender Reichtum vorhanden. Der Rheinhafen ist auch heute noch wichtig für die Wirtschaft (etwa 15 000 Arbeitsplätze).
Die Stadt hat heute etwa 280 000 Einwohner und weitere 480 000 Einwohner im Außenbereich der  Stadt. Strassburg  gehört zur Region Elsass, das in den letzten Jahrhunderten die Dazugehörigkeit zu Deutschland und Frankreich einige Male wechselte. Heute gehört es zu Frankreich, aber es sprechen noch immer 20 % elsäsischen Dialekt.
Nach der Übernachtung in Strassburg führte die Reise nach Luxemburg in die gleichnamige Hauptstadt. Luxemburg ist ein Großherzogtum. Mit dem Bummelzug „Petrusse Express“ wurde die wunderschöne historische Stadt erkundet.


Das nächste Ziel der Reise war der Betrieb von Ives Sand in Dippach, ein Bullenmastbetrieb. (vorwiegend Limousin und einige Charoley). Es werden 73 ha Ackerland und 77 ha Grünland vom Betriebsleiter und noch 2 weiteren Familienmitgliedern bewirtschaftet. Der Betrieb mästet derzeit 270 Mastbullen. Es wird momentan ein neuer Stall für weitere 250 Mastbullen gebaut. Die Einsteller werden mit etwa 300 kg gekauft und mit ca. 700 kg geschlachtet – Mastdauer ca. 17 Monate. Die Fütterung erfolgt mit Grassilage, Maissilage, Weizen, Gerste, Rübenschnitzel – dieser Futtermischung wird Wasser zugefügt, damit die Bullen das Futter gut aufnehmen und leicht umsetzen können. Tageszunahmen von ca. 1325 g werden erreicht – dieser werden monatlich kontrolliert.
Derzeit werden noch Milchkühe gehalten, dieser Betriebszweig wird aber, wenn der neue Stall in Betrieb geht, aufgelassen.
Die Vermarktung erfolgt über eine Supermarktkette in Luxemburg. Es wird sehr viel Wert auf den Kontakt mit den Konsumenten gelegt. (Tag der offenen Stalltür, Konsumenten können jederzeit die Betriebe auf Anfrage besuchen – nur so kann ein Bezug zum regionalen Lebensmittel hergestellt werden.)
Die Jugend freute sich schon auf das nächste Ziel -  Antwerpen, wo auch genächtigt wurde.


Am  dritten Tag stand eine Diamantenschleiferei im Diamantenviertel von Antwerpen am Programm. Sehr aufregend war das Anprobieren eines Ringes im  Wert von € 86 000,-.
Nach Antwerpen kam Amsterdam. Bei einer Grachtenfahrtkonnte man die Stadt richtig kennenlernen,  am Nachmittag war noch Gelegenheit die Stadt zu Fuß zu erkunden. Interessant sind die 100 km Kanäle, die sich durch die Stadt schlängeln, wichtig für den Handel. Auch die Häuser sind bewundernswert. Es ist wirklich wahr: „Amsterdam ist eine Reise wert“.
Nach der Ankunft im Hotel in der Nähe von Amsterdam in Alkmaar durfte die Jugend  den Abend am Meer ausklingen lassen.
Am letzten Tag besichtigen wir noch den Abschlussdamm – an Hollands Küste. Es war sehr regnerisch aber hoch interessant. Dieser Damm ist ein sehr wichtiger Schutz für das Festland, da Holland etwa 6 Meter unter dem Meeresspiegel liegt.


Am Weg nach Hause konnten die Schüler und Schülerinnen mit ihren Lehrkräften noch die Käserei von Henri Willig besichtigen. Es werden Kuhmilch-, Ziegenmilch- und Schafmilchkäse produziert. Diese können im angrenzenden Hofladen auch käuflich erworben werden. Natürlich wurde  der Reisegruppe alle Käsesorten  zur  Verkostung  angeboten - es war eine wahre Gaumenfreude.
Gleich nebenan befand sich eine Holzschuhproduktion, typisch für Holland. Diese werden aus Pappelholz gefertigt. Die Holzstücke werden zuerst in Wasser getränkt, anschließend werden die Holzschuhe daraus geschnitzt. Dies erfolgt heute mit CNC-Maschinen. Nach dem Trocknen werden sie lackiert oder verziert und verkauft.
Nach einer gemütlichen Mittagspause in Volendam besuchte die Reisegruppe noch das Freilichtmuseum Zanse de Schans. Dort wird genau die Funktion und Bauart der berühmten Windmühlenerklärt. Auch typische Häuser aus den verschiedenen Regionen Hollands können besichtigt werden.
Viel Interessantes Gesehen, Neues erfahren und prägende Eindrücke gesammelt – so wurde die Heimreise über Nacht wieder angetreten. Weitblick und Mut für Neues erhält man, besonders aber die Jugend, wenn man den Mut hat andere Länder zu bereisen und anderes zu sehen. Diese Reise war ein Schritt in diese Richtung.

Die 2. Jahrgänge